Roadtrip Tag 6 - Süden
Der Oranjefluss ist mit 2160 km der zweitlängste Fluss im südlichen Afrika. Er entspringt in Lesotho und bringt lebensspendendes Wasser nach Südafrika und Namibia, wo er gleichzeitig die Grenze zwischen den beiden Staaten bildet. Auch wenn das Wasser der größte Reichtum des Oranjeflusses ist, gibt es noch einen zweiten, mindestens ebenso begehrten: Diamanten. Der Oranje wäscht die kostbaren Steine im südafrikanischen Hochland aus und trägt sie mit sich bis zum Meer. Darum ist das Gebiet um die Flussmündung bereits seit 1908 Sperrgebiet, um illegalen Diamantenabbau zu verhindern. Wir folgen dem Oranje stromabwärts durch den Ai-Ais/Richtersveld Nationalpark. Das auch Friedenspark genannte Gebiet beiderseits der Grenze gilt als artenreichste Wüste der Welt und lockt mit seiner wilden, ursprünglichen Landschaft und absoluter Menschenleere. Bei Sendlingsdrift kann man mit der Autofähre zum Richtersveld in Südafrika übersetzen. Doch wir fahren weiter über die Bergbaustadt Rosh Pinah, wo Zink und Blei abgebaut werden, bis nach Aus. Diese Siedlung liegt auf knapp 1.600 Metern Höhe und ist vor allem deshalb bekannt, weil es hier alle ein bis zwei Jahre im Winter schneit. Die Kaphalbinsel rund um Kapstadt ist die einzige afrikanische Region südlich der Sahara, in der es im Winter regnet. Wenn die kalten Regenfronten sehr ausgeprägt sind, bekommt auch der Südwesten Namibias eisige Kälte und Schneeschauer ab. Wir übernachten in Klein-Aus Vista, einer privaten Gästefarm, wo wir mit Piet, unserem Gastgeber, den langen Fahrtag bei einem guten Glas Rotwein ausklingen lassen.
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